Kriseninterventionssystem: PAKT
Das Kriseninterventionssystem PAKT ist ein Modell, das aus den genannten Gründen ein duales Unterstützungssystem vorsieht.
- INTERN:
Aufbau eines internen
Krisenteams zur psychischen
Ersten Hilfe, Kollegenunterstützung
- EXTERN:
Bereitstellung eines Akutteams
aus externen Fachkräften:
Intervent+ Team
Erfahrungsgemäß können damit die Ziele der Krisenintervention und des Krisenmanagements am effektivsten umgesetzt werden. Durch die gemeinsame Ausbildung sind sich die jeweiligen handelnden Personen bekannt.
Internes Krisenteam
Dieses besteht aus eigenen MitarbeiterInnen, die in Krisenintervention und psychischer Ersten Hilfe geschult und in einem Team abgebildet sind.
- Sie
kennen die internen Strukturen und Kommunikationswege, ein großer
Vorteil, denn Krisenmanagement braucht das Wissen um interne und
externe Kommunikationswege sowie firmeninterne Abläufe und
Strukturen.
- Sie
kennen die KollegInnen, ein großer Vorteil, denn im Gespräch sind
sie auf Augenhöhe, auf gleicher Ebene, das schafft Vertrauen!
Beziehung ist die Grundlage jeder Intervention.
- Sie
kennen die Arbeit und verstehen somit besser als jeder externe
Experte kritische Bereiche und kennen die Dos und DOnt`s in
Arbeitsabläufen. Das ist gerade bei Schuldzuschreibungen und
Schuldgefühlen (häufige Reaktionen in Krisensituationen) von
Vorteil.
- Sie
können bei der Wiederaufnahme der Arbeit z.B. nach Arbeitsunfällen
Unterstützung anbieten. - Sie
sind eingeschult auf den internen Krisenfahrplan und Materialien zur
psychischen Ersten Hilfe mit dem Vorteil auf den Krisenfall
vorbereitet zu sein.
Aufgaben des firmeninternes Krisenteams
Die eigenen MitarbeiterInnen decken folgende Maßnahmen ab:
niederschwellige Anlaufstelle für
kleinere Anlassfälle
- „Türöffner“
und Ansprechpartner vor Ort für das Intervent+
Team in der Krisensituation
- gemeinsame
Interventionsplanung und -durchführung mit dem Intervent+
Team
Externes Akutteam – Intervent+ Team
Dieses besteht aus geschulten Fachkräften.
- Sicherheit,
in Krisensituationen über eine Fachkraft mit Know-How und Erfahrung
in Einsatzführung im Großschaden und bei komplexen
Betreuungslagen, zu verfügen;
- Wissen
um Dynamiken in Krisensituationen mit dem Vorteil, kritische
Zeitpunkte und Situationen frühzeitig erkennen und darauf reagieren
zu können;
- Erfahrung
in Gruppenmaßnahmen mit dem Vorteil, mehrere Mitarbeiterinnen in
einer gemeinsamen Maßnahme betreuen zu können;
- Screening-Frühzeitiges
Erkennen von besonders belasteten MitarbeiterInnen, die weitere
Unterstützung benötigen könnten;
- Einschätzen
einer möglichen Suizidgefährdung entstehend aus der traumatischen
Krisensituation
Aufgaben des Intervent+ Teams
Direktintervention bei größeren
Anlassfällen (laut Indikationsliste)
im Einsatzfall rasch verfügbar – auch
vor Ort
- Planung
und Durchführen der Maßnahmen zur Krisenintervention im Einzel-
und Gruppensetting
- Coaching
von Führungskräften
- Stabilisierung
der Betroffenen und der Situation
- Planung
weiterer Maßnahmen in den nächsten Tagen und Besprechen kommender
kritischer Zeitpunkte
Hintergrundunterstützung und laufende
Supervision/Fortbildung für das interne Krisenteam
PAKT – Ablauf und Durchführung
P
Präventiv
Analyse des Bedarfs/ Indikationen
Abklären von Risken und daraus Ableiten
der Aufgaben für das Intervent+
Team
Ausbildung von firmeninternen
MitarbeiterInnen – Hilfe zur Selbsthilfe (internes
Krisenteam)
Erstellen eines Krisenfahrplans
Anknüpfungspunkte für Nachsorge
Alarmierungswege des Intervent+
Teams kommunizieren
A
Aktiv
Bedarfsorientierte Arbeit des internen
Krisenteams im Unternehmen
Bedarfsorientierte Durchführung von
Fortbildungen / Übungen / Schulungen
Begleitung im Akutfall durch das
Intervent+ Team
Bereitschaft des Intervent+
Teams ohne Kosten
Bezahlung der aktiven Leistung
EINE Notrufnummer
Ab Alarmierung innerhalb EINER Stunde
Telefonsupport
Innerhalb von zwei Stunden begibt der
erste Mitarbeiter (Standard sind 2MA) des Intervent+
Teams auf den Weg
(Anreisemittel je nach Möglichkeit und Dringlichkeit)
K
Kurativ
Durchführen von Krisenintervention im
Einzel- und Gruppensetting
Screening – Erkennen von besonders
belasteten MitarbeiterInnen
Abklärung von Handlungsbedarf im
Einzelfall
Stabilisierung und Weiterleitung
Zielsichere Nachsorge
T
Transparent
für alle MitarbeiterInnen in
exponierten Situationen bei traumatischen Ereignissen
für klare Strukturen und Zugänge zum
System zu jeder Zeit
für alle Führungskräfte
(Unterstützungstool)